Negativmeldungen werden allerorts möglichst vermieden, doch das, was durchdringt, lässt nichts Gutes erahnen. Da hilft auch kein Schönreden mehr, mit beispielsweise Statistiken, in denen 12% der TI Anwender behaupten, nach der Installation der TI ginge es sogar schneller oder zuverlässiger.
Wir tragen mal einige eklatante Nachtteile vor.
- In der KV Berlin sind nach 4 Monaten nicht ganz 200 Teilnehmer, von 8608 ambulant tätigen Ärzten (Quelle BÄK Stand 31.12.2016), angeschlossen, und das TI Netz bricht zusammen.
- Die Zahl der Ersatzverfahren schnellt kurz nach Anschluss an die TI dramatisch in die Höhe.
- Es gibt unverschuldet so gut wie keine Förderung mehr, denn der Förderzeitraum endet am 30.06.2018. Nur noch die KBV mit ihren Mitgliedern erklärt die Absicht zum Nachverhandeln, dass die Ärzte nicht auf den Kosten der TI Anbindung sitzen bleiben.
- Bei dem in 5 Jahren geplanten, notwendigen Hardeware Routinewechsel bleiben die Ärzte ganz auf den Kosten sitzen.
- Es gibt defacto keine freie Wahl von Konnektor und VPN-Provider, es sei denn, man kauft auf eigene Kosten einen neuen Konnektor. Dies wird auch zukünftig einen Wechsel Ihres PVS erheblich erschweren bzw. weitere erhebliche Kosten auslösen.
- Es ist nicht einmal mehr möglich ein Kartenlesegerät von einem anderen Anbieter installieren zu lassen. Durch den gewählten Konnektor sind sie auch an dessen Installateure gebunden.
Hier wundert uns nun nicht mehr, warum so penetrant versucht wird, die Ärzte mit fadenscheinigen Argumenten zum schnellen und unüberlegtem Einstieg in die TI zu bewegen.
Wer hier schnell Kunden über(redet), kann sein Praxisverwaltungs-System (PVS) Monopol ausbauen und hat auf Jahre eine feste Einnahmequelle durch die Ärzte. Aus dieser "festen" Bindung wird sich so schnell keiner freikaufen. Ganz nebenbei wird dann auch noch der Wechsel des PVS erschwert, wenn nicht sogar unmöglich gemacht.
Hier noch ein Bericht aus dem www.aend.de Forum zitiert, von jemanden, den die meisten wahrscheinlich aus der Ärztezeitung oder anderen Kolumnen in ärztlichen Zeitschriften kennen und der die TI Anbindung vor Ostern wohl vollzogen hat.
Dr. med. Gerd Zimmermann
Allgemeinmedizin
29.03.2018 12:29 105
Nicht nur die Gesundheitskarte ist gescheitert, sondern offensichtlich auch die ganze TI. Ich bin mit meiner Praxis seit Dienstag angeschlossen. Die Online-Prüfung hat gerade mal bei zwei Patienten geklappt und ist dann zusammengebrochen.
Ich kann deshalb nur davor warnen, sich diesen "Trojaner" installieren zu lassen. Als ehemaliger Mandatsträger bin ich bewußt den Weg der Installation gegangen, um mir nicht den Vorwurf gefallen lassen zu müssen, ich würde wie der Blinde von den Farben reden.
Es funktioniert nicht und daran ist nicht nur der Gesetzgeber schuld, der das bei der KBV in Auftrag gegeben hat!
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